Rezensionen
Dienstag, 12. Januar 2010

"Die Geschichte wird aus der Perspektive der Kinder erzählt." (Rea und der rote Skorpion)

Luzern, 2000; Besprochene Bücher Frühling 2000; Fachstelle für Schulberatung

"Rea und der rote Skorpion" ist ein spannender Krimi, der den jugendlichen Leser fesselt. Nach einem eher gemächlichen Anfang, in dem die Ausgangslage und die verschiedenen Personen (die jugendlichen Detektive und die Gangsterbande) vorgestellt werden, entwickelt sich die Handlung immer schneller bis zum atemberaubenden Finale, das die Kinder zu ihren Gunsten entscheiden. In der Stadt, in der Rea und ihre Freundinnen und Freunde leben, häufen sich die Überfälle des roten Skorpions. Die Bande beschäftigt sich nicht mit Krimskrams, sondern stiehlt nur hochkarätigen Schmuck. Dabei geht sie raffiniert vor, Alarmanlagen werden problemlos geknackt, die Polizei hat immer das Nachsehen - nur ein mit roter Farbe gesprayter Skorpion weist jeweils auf die Täter hin. Rea und ihre Freunde kommen dem roten Skorpion zufällig auf die Spur, ein Interview für die Schülerzeitung bei einer reichen Wohltäterin macht Rea skeptisch. Ihre Beobachtungen wurden vom Polizeikommissar allerdings nicht ernst genommen. Deshalb ermitteln Rea und ihre Freunde auf eigene Faust und geraten dabei in eine sehr gefährliche Situation. Ihr Verdacht stellt sich als begründet heraus, die Bande ergibt sich allerdings nicht so leicht, sondern sie wehrt sich heftig, dank des rechtzeitigen Eintreffens der Polizei (und des Freundes der Mutter) können die Bandenmitglieder überwältigt werden.

Dieses Buch überzeugt aus mehreren Gründen. Die Geschichte wird aus der Perspektive der Kinder erzählt, ihnen gelingt es, die gefährliche Bande des roten Skorpions zu überführen. Dabei sind die Kinder keine Übermenschen, einerseits geraten sie in grosse Gefahr (sie sind nicht allwissend) und brauchen die Hilfe Erwachsener, anderseits streiten sie untereinander; sie werden differenziert mit Stärken und Schwächen gezeichnet. Die Sprache ist auf Jugendliche zugeschnitten, dabei wirkt der Stil nicht anbiedernd, sondern authentisch. Wichtig ist auch das Happy-End. Es ist nicht aufgesetzt, sondern entwickelt sich aus dem Geschehen heraus, das trifft auch auf den Überläufer unter den Verbrechern zu, der die Kinderentführung ablehnt. Sehr empfohlen. Ab 11 Jahren, ho